Das alternative Heimatbuch

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Die Stiftung Demokratie Saarland veröffentlichte in der Nr. 22 ihrer Reihe „Dialog“pdfunter dem Titel „Du hast mich nicht vergessen, hoffe ich ! – Liebesbriefe aus dem Wartesaal zum Tod“ Briefe und Gedichte, die die Pianistin Charlotte Minna Rosenthal aus den französischen Internierungslagern Gurs und Brens an ihren Geliebten Rudolph Lewandowski geschrieben hat. Bearbeitet und herausgegeben wurden die 66 Briefe und Karten gemeinsam von  Beate Klarsfeld (Paris) und Eberhard Wagner (Marpingen, Vorsitzender des Vereins), wobei auch die Lebensläufe Liselottes, wie sie sich selbst nennt, und ihrer Eltern rekonstruiert wurden.

Liselotte wurde in Leipzig geboren und studierte an den Konservatorien in Leipzig und Berlin Musik mit dem Hauptfach Klavier. 1933 emigrierte sie nach Frankreich, wo sie zunächst in Paris lebte und ab 1937 als Klavielehrerin in Megève (Haut Savoie) arbeitete. Am 1. Juni 1940 wurde sie durch das Vichy-Regime nach Gurs interniert. Dort lernte sie im Sommer 1941 Rudolph Lewandowski kennen und lieben. Lewandowski konnte im Januar 1942 Gurs verlassen und ab diesem Zeitpunkt schrieb Liselotte Briefe an ihn, die nach seinem Tode Beate Klarsfeld zugespielt wurden.

Diese Briefe wurden von Beate Klarsfeld und Eberhard Wagner gesichtet und bearbeitet und in der vorliegenden Broschüre samt der von Liselotte in den Lagern verfassten Gedichte veröffentlicht. Die Briefe dokumentieren in unvergleichlicher Weise die Hilflosigkeit, die Zerrissenheit, die Angst und das Ausgeliefertsein eines Menschen, der nichts wissend von seinem unbekannten Schicksal aber doch ahnend, was ihm bevorstand, seine Würde bewahrte und durch seine große Liebe die Kraft fand, all das Unbegreifliche zu ertragen. Sie geben darüber hinaus authentische Einblicke in das Leben in den Internierungslagern Gurs und Brens. Die Briefe und Gedichte sind ein trauriges Zeugnis dafür, welche hoffnungsvollen Lebensentwürfe durch den rassistischen Judenhass des nationalsozialistischen Deutschlands zerstört wurden. Liselotte wurde am 27. September 1942 im Alter von 37 Jahren in Auschwitz ermordet. Durch die Veröffentlichung ihrer Briefe und Gedichte und die Rekonstruktion ihres Schicksals erhält die Pianistin Liselotte Rosenthal eine würdige Grabstätte und wird so vor der Anonymität des Vergessens bewahrt.

Die Broschüre beinhaltet auf 148 Seiten neben den Vorworten von Friedel Läpple, Beate Klarsfeld und Eberhard Wagner, die Schicksale von Liselotte Rosenthal und ihren Eltern, Erläuterungen über die Lager Gurs und Brens in Südfrankreich, Inhalte und Zusammenfassung samt der notwendigen Erklärungen zu den 66 Briefen sowie die Gedichte, die Liselotte in den Lagern verfasst hat. Auch hat es sich Serge Klarsfeld nicht nehmen lassen, einen Epilog beizusteuern.

Hier können Sie die Broschüre herunter laden.pdf