Das alternative Heimatbuch

Am Sonntag, dem 24. Januar 2016, beging der Verein nunmehr zum 20. Mal den Nationalen Gedenktag an die Opfer der Naziverbrechen. Zahlreiche Teilnehmer(innen) konnte der Vorsitzende begrüßen. Besucher(innen) 27.01.2016

Unter ihnen die Staatssekretärin im Justizministerium, Dr. Anke Morsch, die Landtagsabgeordneten Dr. Magnus Jung, Herrmann Scharf und Karl Rauber sowie den ersten Beigeordneten der Gemeinde Marpingen, Volker Weber, und den stellvertretenden Ortsvorsteher von Urexweiler, Markus Barrois.

An diesem Tag wird seit 1996 in Marpingen der Millionen Getöteten gedacht, die im faschistischen deutschen Rassenwahn ihr Leben lassen mussten. Sie waren unschuldig und wurden getötet, weil sie Juden waren, weil sie Sinti oder Roma waren, weil sie homosexuell waren, weil sie behindert waren, weil sie Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter waren. Sie galten als Volksschädlinge und minderwertig. Sie wurden diskriminiert, schikaniert, verleumdet und eingesperrt. Sie wurden ermordet. Auch der Sozialdemokrat Alois Kunz aus Marpingen gehörte zu ihnen. Er wurde in Auschwitz ermordet, weil er sich vehement gegen den Anschluss des damaligen Saargebietes an Hitler Deutschland eingesetzt hatte und auch während der NS-Herrschaft immer wieder gegen das Regime opponierte. In seiner Ansprache vor der Erinnerungsplatte an Alois Kunz zeigte der Vereinsvorsitzende die unübersehbaren Ähnlichkeiten in den beiden Jahren des saarländischen Abstimmungskampfes 1933/1934 mit der heutigen Zeit auf. Damals habe die schleichende Nazifizierung alle Bereiche des öffentlichen Lebens erreicht und unterwandert und heute hätten wir eine ähnliche Entwicklung. Ebenfalls schleichend fänden die hetzerischen Thesen z.B. der „Pegida“ und anderer Gruppierungen Einlass in die Herzen und Hirne großer Teile der Bevölkerung. „Es findet heute eine schleichende Pegidisierung statt“, so der Vorsitzende wörtlich. Und davor müsse man Angst haben, zumal dieses menschenfeindliche Gedankengut mehr und mehr auch die sogenannte bürgerliche Mitte erreiche. Der Vorsitzende brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Bundeskanzlerin bei ihrem „Wir schaffen das“ bleibe und nicht vor ihren Kritikern in den eigenen Reihen in die Knie gehe. Denn die Bundeskanzlerin wisse, dass man mit populistischer Hysterie und menschenfeindlicher Hetze das Problem nicht werde lösen können. Die Millionen Menschen auf der Flucht seien nun einmal da und könnten auch nicht mit Schlagworten wie „Obergrenze“ und „Grenzen dicht machen“ aus der Welt geschaffen werden.
Lesen Sie hier die gesamte Ansprache.