Das alternative Heimatbuch

Am Samstag, dem 9. November 2013, legte der Vereinsvorsitzende Eberhard Wagner zusammen mit Landrat Udo Recktenwald in der Kelsweilerstraße 13, am Standort der ehemaligen Synagoge in St. Wendel, zur Erinnerung an die Reichspogromnacht von 1938 einen Gedenkkranzjpg nieder. Circa 80 Teilnehmer(innen), bedeutend mehr als in den vergangenen Jahren, wohnten der kleinen Zeremonie bei. Vor 75 Jahren, so der Vereinsvorsitzende Wagner, hätten an dieser Stelle unzählige Schaulustige gestanden und zugeschaut, wie die Synagoge niederbrannte, ohne dass die Feuerwehr den Brand versuchte zu löschen. Im Zuge der Gerichtsverfahren 10 Jahre später seien viele Zeugen und auch Beschuldigte vernommen worden, aber niemand habe sich erinnern können, wer den Brand gelegt habe oder wer dabei gewesen war. In St. Wendel habe eine kollektive Amnesie geherrscht, mit einem abgesprochenen Schweigen habe man sich der Verantwortung entzogen. Landrat Recktenwald wies darauf hin, dass die Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht nunmehr schon zum 5. Male seit 2009 durchgeführt werde und dass dies zeige, dass im Kreis St. Wendel eine neue nachhaltige Änderung der Erinnerungskultur Einzug gehalten habe.