Das Buch, "Marpingen und der Kreis St. Wendel unter dem Hakenkreuz - ein alternatives Heimatbuch", das im Oktober 2008 herauskam und dessen Autor der Vorsitzende des Vereins ist, befasst sich, im Gegensatz zu herkömmlichen Heimatbüchern, die die Zeit des Nationalsozialismus meist aussparen, ausschließlich mit dem "1000-jährigen Reich", das im Saarland gerade einmal 10 Jahre Bestand hatte, und das in Deutschland eine geistige und materielle Totalzerstörung hinterließ. Es räumt auf mit der saarländischen Lebenslüge, die Saargebietsbewohner hätten sich am 13. Januar 1935 für Deutschland entschieden und nicht für Hitler. Es beschreibt, wie es dazu kam, dass die große Mehrheit der Saarländerinnen und Saarländer, die 1933 und 1934 noch im Vergleich zum "Reich" in relativer Demokratie lebten, ohne Not und freiwillig sich dem Nationalsozialismus hingab.
Den wenigen mutigen Männern und Frauen, die sich gegen den Anschluss an Hitler-Deutschland wehrten, will es ein kleines Denkmal setzen. Es erinnert an die schäbigen Gemeinheiten und "kleinen Verbrechen" an Regimegegnern und jüdischen Saarländer(inne)n, die nicht geflüchtet waren. Es versucht den nationalsozialistischen Alltag "auf dem Land" nachzuvollziehen und es benennt die handelnden Personen, Nazis und Nicht-Nazis, mit Namen. Es beschreibt die Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung und die "Arisierung" des jüdischen Eigentums ebenso wie es die zahlreichen Zwangsarbeiter(innen) benennt und sie so vor dem Vergessen bewahrt. Nicht zuletzt untersucht es, wie NSDAP Parteigenossen auch nach der "Befreiung" Karriere machen oder weiter machen konnten.
Die kaum zu glaubende Geschichte über die nachträgliche Ehrung des Auschwitz-Opfers Alois Kunz im Jahre 1995 schließt das "Alternative Heimatbuch" ab.
In seinem Vorwort schreibt Professor Dr. Günter Morsch, Leiter der Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen, u.a.: "Dies ist ein Buch, das niemanden kalt lassen wird. Mit Betroffenheit und Entsetzen werden die einen reagieren, mit Zorn und Erbitterung die anderen.Dies ist kein Buch, das versöhnen will, indem es Täter und Opfer, Unbeteiligte und Gleichgültige verschweigt oder hinter wissenschaftlichen, abstrakten Formulierungen verschwinden lässt. Dies ist ein Buch, in dem die Quellenbelege bis über Schmerzgrenzen hinaus akribisch und detailliert und in großer Fülle aufgeblättert werden. Dies ist ein Buch, das in einer inzwischen fast altmodisch anmutenden Weise Aufklärung leisten will, angetrieben von einer tief sitzenden moralischen Empörung über die Verbrechen und das Unrecht, die im 'Dritten Reich' geschahen. Der Skandal des mehr als sechzig Jahre andauernden Vertuschens und Verschweigens, der schamlosen Rechtfertigung durch die Täter und die teilweise fortdauernde Verunglimpfung der Opfer, treibt den Autor an und ist fast in jedem Satz und in jeder Formulierung spürbar. Dies ist ein außerordentlich mutiges und verdienstvolles Buch. Dies ist endlich ein Anfang. ...".
Unter dem Menüpunkt "Leseproben" können Sie einige Abschnitte aus dem Buch lesen.