Das alternative Heimatbuch

Nationaler Gedenktag an die Opfer der Nazi-Verbrechen

Liebe Leser(innen) dieser Zeilen, am Sonntag, dem 26. Januar2020, legte unser Verein nun schon zum 24. Mal an der Gedenkplatte an den Marpinger Widerstandskämpfer und Sozialdemokraten einen Kranz zum Gedenken an die Opfer der Nazi-Verbrechen nieder. Der Vereinsvorsitzende konnte weit über 80 Gäste begrüßen, unter ihnen der Landtagsabgeordnete Hermann Scharf, Bürgermeister Volker Weber, die 4 Ortsvorsteher(innen) der Ortsteile sowie zahlreiche Kreistags-, Gemeinderats- und Ortsratsmitglieder. Die beiden Kirchen waren vertreten durch Pfarrerin Christine Unrath und Pastor Breininger aus Urexweiler. Ganz besonders begrüßte er die Familien der Enkel(innen) von Alois Kunz senior. Der stellvertretend Vorsitzende des Vereins, Winand Bärschneider,  wies in seiner berührenden Ansprache darauf hin, dass Alois Kunz damals wie heute ein Vorbild für uns alle sei. Als äußerst mutiger und konsequenter Mensch erkannte er wachsam und weitsichtig schon 1933 die tödliche Gefahr, die vom immer mächtiger werdenden braunen Ungeist ausging, während viele andere noch 1934 glaubten, der Spuk wäre bald vorbei. Alois Kunz musste seinen Mut und seine Kosequenz letztlich mit seiner Ermordung in Auschwitz bezahlen. Und heute? Eine erschreckende Blutspur rechten Terrors, so Winand Bärschneider, ziehe sich seit Jahren durch Deutschland und entschiedenes Handeln sei jetzt notwendiger denn je. Dabei dürfe beim Umgang mit diesen Menschenrechtsverletzungen nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Wo wir heute eine zunehmende Polarisierung zwischen einem hypermoralischen Unbedingtheitsanspruch von Links und einem nationalistischen Ressentiment von Rechts erleben, brauchen wir mehr denn je eine miteinander sprechfähige politische Mitte. Denn ganz Links und ganz Rechts träfen sich im Faschismus. Notwendig sei, miteinander zu reden und so der gemeinsamen Gefahr für unser Gemeinwesen entgegen zu treten. Den gesamten Wortlaut der Ansprache können Sie unter dem Menüpunkt "27. Januar" nachlesen.

Mehr als 80 Teilnehmer(innen) bei der Gedenkstunde