9. November 2018 - Gedenkstunde 80 Jahre Reichspogromnacht in St. Wendel
Einladung für die Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht, die sich am diesjährigen 9. November zum 80. Mal jährt.
Nachdem unser Verein die Gedenkstunde erstmals 2009 initiert hatte in Zusammenarbeit mit dem Kreis und sie dann jedes Jahr organisierte, wird in diesem Jahr die Organisation der Kranzniederlegung alleine vom Kreis St. Wendel getragen. Wir waren im Vorstand der Meinung, dass es nicht auf Dauer Aufgabe einer zivilgesellschaftlichen Organisation wie unseres Vereins sein kann, allgemeingesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen.
Im Anschluss an die Kranzniederlegung führt eine Lchterprozession in die evangelische Kirche, wo Konfirmand(inn)en in einer Präsentation an diese beschämende Nacht der Deutschen Geschichte erinnern. Sie zeigen u.a. ein mit dem Graffiti-Künstler Manuel Dusedann erarbeitetes Großkunstwerk. Die Musikgruppe "Aufbruch" wird die Präsentation der Jugendlichen musikalisch begleiten. Im Anschluss sind alle Teilnehmer(innen) zu einem Umtrunk im Gemeindesaal eingeladen.
Die Fakten des Pogroms am 9. und 10. November 1938, einem der beschämendsten Tage in der deutschen Geschichte, sind mittlerweile vielen Menschen bekannt. Über 1400 Synagogen und Betstuben gingen in Flammen auf oder wurden zerstört, 7.500 jüdische Geschäfte wurden geplündert, etwa 30.000 jüdische Deutsche wurden inhaftiert und in Konzentrationslager verbracht, von denen mehr als 800 die Haft nicht überlebten und mindestens 91 jüdische Deutsche wurden im Verlaufe des Pogroms direkt getötet.
In der Kreisstadt St. Wendel wurde die Synagoge am Abend des 10. November 1938 von SA-Leuten und Nazi-Anhängern, darunter auch viele Einheimische, geschändet und teilweise zerstört. Ein große Zuschauermenge wohnte dem Verbrechen bei.
"9. Marpinger Mühlengespräche - Lieder gegen das Vergessen"
Liebe Leser(innen) dieser Zeilen, am 08. Mai 2018 ist es wieder soweit. Am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, der sich zum 73. Mal jährt, gehen unsere 9. "Marpinger Mühlengespräche" über die Bühne. Dieses Mal mit "Liedern gegen das Vergessen - Heimweh, Hoffnung, Todesangst". Zusammen mit der Gemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel präsentieren wir den Liedermacher Uli Valnion. Sein Programm enthält Lieder und Texte aus den Konzentrationslagern, traditionelle Lieder gegen den Krieg, aber auch eigene Texte und Melodien. Zwischen den Liedern gibt es Informationen und Anmerkungen zur Entstehung der Texte und ihren Verfassern. "Heimweh, Hoffnung, Todesangst" ist dennoch kein reines Liederprogramm. Die Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm in Hamburg wird von Uli Valnion genauso intensiv und eindringlich erzählt wie die Geschichte des Zirkus Konzentraziani aus dem KZ Börgermoor. Bilder komplettieren den Vortrag. Auch bei diesem ernsten Thema vergisst der Liedermacher nicht, das Publikum einzubeziehen. Also bitte vormerken:
Lieder gegen das Vergessen
Dienstag, 08. Mai 2018, 19.00 Uhr,
Kulturzentrum "Alte Mühle", Schafbrücke 7, 66646 Marpingen
Am 9. November 2016 wird unser Verein zusammen mit der Stadt und dem Landkreis St. Wendel am Standort der ehemaligen Synagoge in der Kreisstadt St. Wendel, Kelsweilerstraße 13, eine Erinnerungsstele an das jüdische Gotteshaus einweihen. Sie soll die seit 1981 am Nachbarhaus angebrachte Erinnerungstafel ergänzen. Diese Tafel mit ihrem verharmlosenden Text ist nahezu unsichtbar am Giebel des dort heute stehenden Hauses in mehr als 3 m Höhe angebracht und wurde und wird so gut wie nicht wahrgenommen. Die neue 1,6 m hohe Stele wird nun direkt unübersehbar am Rande des Bürgersteiges platziert. Sie zeigt neben dem Davidsstern auch ein Abbild der Synagoge und der darunter angefügte Text bezeugt, dass das Verbechen unter den Augen einer großen Menschenmenge von einheimischen Tätern begangen wurde.
Der einheimische Bildhauer und Künstler Egon Dewes aus Marpingen hat die Stele in unserem Auftrag angefertigt. Die Stadt und der Landkreis St. Wendel unterstützen die Aufstellung. Die heutigen Grundstückseigentümer haben den benötigten Platz zur Verfügung gestellt.
Der Text der Inschrift lautet:
„AN DIESER STELLE STAND DIE ST. WENDELER
SYNAGOGE.
GEWEIHT IM DEZEMBER 1902, WURDE SIE
AM ABEND DES 10. NOVEMBER 1938 UNTER
DEN AUGEN EINER GROSSEN MENSCHENMENGE
VON EINHEIMISCHEN TÄTERN ENTWEIHT
UND IN BRAND GESTECKT
Mindestens 34 Jüdische Kinder,
Frauen und Männer aus St. Wendel
wurden in den Jahren 1940 - 1945 im Zuge
der Schoah deportiert und ermordet.
Seid wachsam!
Lasst es nicht wieder geschehen!
9. November 2016
Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus"
Stadt St. Wendel
Landkreis St. Wendel
Dienstag, 19.04.2016,
14.30 - 18.00 Uhr
Hotel Angels, Am Fruchtmarkt 5-9
666606 St. Wendel
- Vorstellung der Broschüre "Gegen das Vergessen"
- Einbindung in den historischen Kontext der Zeit des Nationalsozialismus an der Saar
- Stadtführung zum Thema "Jüdisches Leben in der Kreisstadt St. Wendel in den 1930er Jahren"
- Referenten:
Eberhard Wagner, OStR a.D., Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus"
Wolfgang Johann, MA, "Aktion 3. Welt Saar" - LPM-Nr.: A4.133-1056
- Anmeldungen unter Angabe der LPM-Nr. erbeten an:
Landesinstitut für Pädagogig und Medien (LPM),
Beethovenstraße 26
66125 Saarbrücken-Dudweiler
Tel.: 06897-7908-0
Fax: 06897-7908-122
E-Mail: lpm(at)lpm.uni-sb.de