Das alternative Heimatbuch

"Stolpersteine-Putzaktion" und Informationsstand am 8. Mai 2015 auf dem Schlossplatz in St. Wendel
Die St. Wendeler Stolpersteine leuchten wieder wie neu. Zusammen mit den Schüler(innen) der Projektgruppe „Wendalinum Wider das Vergessen“ des Gymnasiums Wendalinum  säuberten und polierten Mitglieder des Vereins die 20 St. Wendeler Stolpersteine. Mit der Putz-Aktion und einem Info-Stand auf dem Schlossplatz erinnerte der Verein am 8. Mai an die 70-jährige Wiederkehr der Befreiung vom verbrecherischen Nazi-Regime. Die Teilnehmer(innen) an der Putzaktion waren ausgestattet mit Spezial-Reinigungsmittel, Schwämmen und Wasser und zogen in 3 Teams los, um die Steine vom Schmutz zu befreien.

Zusammen mit der Aktion 3.Welt Saar hat der Verein eine Broschüre erstellt, die in einer Auflage von 12.000 Exemplaren kostenlos im gesamten Kreis St. Wendel verteilt werden wird. Sie hat den Titel "Gegen das Vergessen - Orte des NS-Terrors und Widerstandes im Landkreis St. Wendel". Darin wird auf 28 Seiten anhand ausgewählter Ereignisse und Personen das Geschehen während der Nazis-Herrschaft im Kreis St. Wendel exemplarisch dokumentiert. Die Broschüre wurde am Montag, dem 13.04.2015, im Mia-Münster-Haus in St. Wendel vor vollem Haus vorgestellt. Landrat Udo Recktenwald Vorstellung Broschüre 13.04.2015, Eb, Landrat, W. Johannund Staatssekretär im Sozialministerium Stephan Kolling sprachen im Beisein der Landtagsabgeordneten Heike Kugler und Magnus Jung und der Bürgermeister von Tholey und St. Wendel Grußworte. Der Vereinsvorsitzende stellte im Anschluss in einer Powerpoint-Präsentation die Broschüre vor. Sie kann kostenlos beim Verein  (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder bei der Aktion 3.Welt Saar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) bestellt werden. Klicken Sie hier zum Download.pdf

Der Vereinsvorsitzende erhielt die Gelegenheit in der Zeitschrift "Saarbrücker Hefte - Saarländischen Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft" Nr. 110/111 vom Sommer 2014 einen Beitrag über Alois Kunz aus Marpingen zu veröffentlichen. Darin wurde das Leben des Sozialdemokraten und Widerstandskämpfers Alois Kunz mit dem Leben des langjährigen saarländischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Röder, NSDAP-Mitglied seit 1933, verglichen. Kunz kämpfte während der Abstimmungszeit vehement gegen den Anschluss des damaligen Saargebietes an Hitler-Deutschland und wurde dafür in Auschwitz ermordet. Röder trat schon 1933 in die NSDAP ein, zu einer Zeit als das Saargebiet noch nicht unter dem Einfluss des verbrecherischen Nazi-Regimes stand, hatte fortan ein gutes Leben und schaffte es als ehemaliges NSDAP-Mitglied nach 1945 zum langjährigen Ministerpräsidenten des Saarlandes. Hier können Sie den gesamten Artikel lesenpdf.

 27. Januar - Nationaler Gedenktag an die Nazi-Verbrechen 
Wie seit 1997 in jedem Jahr gedachten wir in einer Gedenkstunde der Opfer der Naziverbrechen und legten an der Gedenktafel an den Wiederstandskämpfer Alois Kunz einen Kranz nieder. Viele Telnehmer(innen) waren gekommen, unter ihnen auch Landrat Udo Recktenwald, die Landtagsabgeordneten Dr. Magnus Jung und Hermann Scharf, der Superintendent der evangelischen Kirche Gerhard Koeppke, Bürgermeister Werner Laub sowie die Ortsvorsteher von Berschweiler, Marpingen und Urexweiler. In seiner Ansprache erinnerte der Vorsitzende des Vereins u.a. daran, dass im Zuge der „Pegida“-Bewegung Begriffe wie „Lügenpresse“ und „Systemparteien“ verwandt würden, die 1933 von den Nazis benutzt wurden. Der Vorsitzende wies auch nochmal zum wiederholten Male darauf hin, dass im Marpinger Ehrenbuch immer noch 17 NSDAP-Mitglieder als Helden geehrt werden, unter ihnen auch ein KZ-Aufseher, der in Auschwitz seinen freiwilligen Dienst taten. Hier finden Sie die gesamte Ansprache im Wortlaut sowie den Bericht in der Saarbrücker Zeitung darüber.

Am Sonntag, dem 9. November 2014, erinnerte der Verein zusammen mit dem Landkreis St. Wendel in einer Gedenkstunde an einen der traurigsten Tage der deutschen Geschichte. Am 9. und 10. November 1938 wurden im gesamten Deutschen Reich von Nazi-Verbrechern die Synagogen geschändet und angezündet. Weit über 1000 jüdische Gotteshäuser wurden an diesen 2 Tagen in Deutschland zerstört. Auch die Synagoge in der Kreisstadt St. Wendel ereilte dieses Schicksal. Landrat Udo Recktenwald und der Vereinsvorsitzende Eberhard Wagner legten an der Stelle, wo die St. Wendeler Synagoge stand, einen Kranz nieder (Foto: Josef Bohnenberger B&K)