Das alternative Heimatbuch

Veranlasst durch den Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 18.04.2013, Seite C3, worin berichtet wurde, dass das Adolf-Bender-Zentrum vom Umweltministerium „rund 65.000 Euro“ und vom Kreis „mehr als 32.000 Euro“ Zuwendungen erhält, um die „Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinden in unserer Region“ aufzuarbeiten, hat der Vorstand beschlossen, an das ABZ einen offenen Brief zu schreiben. Darin bitten wir, wörtlich
„… bei der Gestaltung des Erinnerungsortes in der Kreisstadt St. Wendel mit auf die geplante Stelltafel aufzunehmen:

  • die Verlegungsorte der Stolpersteine und 
  • die Namen der im Zuge der Shoa ermordeten St. Wendeler jüdischen Menschen.

Darüber hinaus regen wir an, am Standort der ehemaligen Synagoge, heutige Kelsweilerstraße 13, ein entsprechend aussagekräftiges Mahnmal zu errichten.
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie unsere Vorschläge in Ihr Vorhaben aufnehmen würden. Gerne sind wir bereit, bei der Umsetzung mitzuarbeiten.“

Der Vorstand war der Meinung, dass, da erhebliche öffentliche Mittel dafür bereitgestellt werden, auch die interessierte und kompetente Öffentlichkeit in die Umsetzung des Vorhaben eingebunden werden sollte, damit nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit etwas entsteht, womit man nicht zufrieden sein kann.
Den Brief haben wir an den Landrat, die Umweltministerin, Kulturlandinitiative St. Wendeler Land, die Kreistagsfraktionen, die evangelische Kirchengemeinde und die Presse versandt. Wir werden sehen, ob unser Anliegen auf offenen Ohren stößt.

Nachdem nun ein halbes Jahr in dieser Angelegenheit nichts passiert ist, haben wir mit Datum vom 28. Mai 2013 einen Erinnerungsbrief an den Bürgermeister versandt. Hier ein Auszug aus dem Wortlaut:
"nachdem der Gemeinderat am 12. Dezember 2012 den Beschluss über die Errichtung einer Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter(innen) in der Gemeinde Marpingen vertagt hat, bitten wir dich uns mitzuteilen, welche weiteren Schritte in der Angelegenheit vorgesehen sind. Gerne sind wir bereit, einen Beitrag zur Erreichung des Zieles zu leisten."
Wir sind gespannt, wie lange es dauert, bis die Gemeinde reagiert.

Am Sonntag, dem 27. Januar 2013, begingen wir zum 17. Mal den "Nationalen Gedanktag an die Opfer der Nazi-Verbrechen". Der Vereinsvorsitzende konnte neben den Landtagsabgeordneten Dr. Magnus Jung und Hermann Scharf auch Bürgermeister Werner Laub und die Ortsvorsteher von Berschweiler, Edwin Wagner, Marpingen, German Eckert, und Urexweiler, Stellvertreter Markus Barois, begrüßen. Mehr als 50 Personen waren gekommen, unter ihnen auch erstmals der Vorsitzende des VdK Marpingen/Berschweiler, Hans-Dieter Müller.

Mit Datum vom 15. Februar 2012 (siehe weiter unten in dieser Rubrik) stellte unser Verein an die Gemeinde Marpingen den Antrag, an geeigneter Stelle eine Erinnerungstafel an die Zwangsarbeiter(innen), die während des 2. Weltkrieges in Marpingen, Alsweiler und Urexweiler gegen ihren Willen Fronarbeiten verrichten mussten, aufzustellen. Am 19. April 2012 stimmte der Hauptausschuss ohne Gegenstimme dem Antrag zu. In Zusammenarbeit mit unserem Verein und dem Hiwwelhausverein aus Alsweiler sollte ein Standort gefunden werden und eine geeignete Inschrift ausgearbeitet werden - so der Beschluss vom Februar 2012.
Nun geschah 7 Monate nichts. Am 24. September 2012 fragten wir in einem Brief an den Bürgermeister

Am Montag, dem 19. November 2012, wurde durch den Künstler Gunter Demnig zum 2. Mal Stolpersteine in der Kreisstadt verlegt. Unser Verein hatte diese neuerliche Verlegung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis St. Wendel in die Wege geleitet. Sehen Sie auch den entsprechenden Menüpunkt.
Verlegt wurde an folgenden Stellen:

  • Mommstraße 11, zwei Steine für Lydia und Julius Drexler
  • Brühlstraße 9, ein Stein für Walter Kahn
  • Hospitalstraße 32, zwei Steine für Thekla und Flora Lehmann
  • Beethovenstraße 10, zwei Steine für Elfriede und Paul Reinheimer
  • Bungertstraße 5, ein Stein für Gustav Sender
  • Alsfassener Straße 74, ein Stein für Israel Lanz.